Zechariah 4

Datum: 17.4.2002 Stelle: Sacharja 4:2-3 Wie sah Sacharjas Vision aus? Er sah einen goldenen Leuchter, auf dem oben ein Ölgefäß und sieben Lampen stehen. Von dem Ölgefäß führt je eine (oder: je sieben, nach Sach.4,2 in RevElb) Gießröhren zu einer der sieben Lampen, die sie mit neuem Öl versorgt. Rechts und links des Ölgefäßes steht je ein Ölbaum (besser: dort ist ein Zweibüschel eines Ölbaums; Sach.4,12), der das Ölgefäß durch je eine goldene Röhre mit goldenem Öl befüllt (Sach.4,12; am besten ersichtlich in der englischen KJV). Datum: 17.4.2002 Stelle: Sacharja 4:4 Sacharja fragt hier nach der Bedeutung der ganzen Vision; die Unterscheidung wie in der Schlachter-Übersetzung »was bedeuten diese?« (Sach.4,4) und »was das bedeutet« (Sach.4,5) gibt es im Hebräischen nicht. Auch könnte sich »diese« (Sach.4,4; Schlachter) unmöglich auf die sieben Lampen (Sach.4,2) beziehen, da ein ganzer Satz dazwischensteht (Sach.4,3). Die folgende Antwort des Engels des HERRN (d.i. Christus) ist also auf die ganze Vision bezogen; nur so kann auch Sach.4,6-10a als Teil der Bedeutung der Vision verstanden werden. In der Revidierten Elberfelder Übersetzung dagegen wird Sacharjas Frage (Sach.4,4) auch nur auf die sieben Lampen bezogen und nur Sach.4,10b (»Diese sieben sind die Augen des HERRN, sie schweifen auf der ganzen Erde umher.«) als Antwort darauf gesehen. Das kann nicht sein, da sich Sach.4,4 eben nicht nur auf die sieben Lampen beziehen kann. Datum: 17.4.2002 Stelle: Sacharja 4:6-10 Nach diesem Kommentar (MAK) zu Sach.4,4 geben diese ganzen Verse die Bedeutung der Vision an, zusätzlich auch noch Sach.4,14. Die Zusammenfassung ist: »Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen.« (Sach.4,6). Wir unterscheiden zwei Ebenen der Bedeutung, zuerst die unmittelbare Bedeutung der Vision für Serubbabel, an den diese Worte gerichtet waren (Sach.4,6): Gott sagt zu Serubbabel: nicht durch menschliche Heeresmacht oder menschliche Kraft wirst du den Tempel vollenden, sondern durch meinen Geist. Wie groß der Berg der Schwierigkeiten auch vor Dir ist, so soll er zur Ebene werden (Sach.4,6-7). Darum ist das Öl, mit dem die Lampen in der Vision brannten, das Bild für den Heiligen Geist, wie auch sonst in der Bibel. Die beiden Ölbaumzweige, d.h. »die beiden Gesalbten, die bei dem HERRN der ganzen Erde stehen« (Sach.4,14), durch die die Lampen brennen, sind Serubbabel und Joschua, König und Priester, die von Gott mit Heiligem Geist für das Werk des Tempelbaus ausgestattet wurden (Sach.4,6). Deshalb kommt von ihnen das Öl. Das Werk des Tempelbaus wird durch den Leuchter mit den sieben brennenden Lampen dargestellt und vom Öl, dem Heiligen Geist, vollbracht. Was bedeuten die sieben Lampen? Gibt es eine Verbindung zwischen den sieben Lampen und den »sieben Augen Gottes« (Sach.4,10), so wie in RElb übersetzt »Diese sind die sieben Augen des HERRN« (Sach.4,10)? Nun ist der Bau des Tempels eine Vorschattierung auf den Bau der Gemeinde, denn die Gemeinde ist heute der Tempel des HERRN (Eph.2,21). Darum gibt es eine zweite Bedeutungsebene: Die beiden Ölbaumzweige eines einzigen Ölbaums, »die beiden Gesalbten, die bei dem HERRN der ganzen Erde stehen« (Sach.4,14), stellen Christus, den von Gott mit Heiligem Geist Gesalbten (Mk.1,10), in seiner Funktion als König (wie Serubbabel) und Priester (wie Joschua) dar. Wieder stellt das goldene Öl den Heiligen Geist dar, durch den das Werk des Tempelbaus (d.i. der Bau der Gemeinde) vollbracht wird - nicht durch menschliche Anstrengung (Sach.4,6). Vor Christus wird dadurch der große Berg der Schwierigkeiten zur Ebene werden, und ER wird SEINE Gemeinde vollenden (Sach.4,6-7), die ER gegründet hat (Sach.4,9). Auch wenn der Anfang dieses Werkes, des Baus der Gemeinde, verächtlich klein erscheint (Sach.4,10). Die Gemeinde wird hier durch den Leuchter mit dem Ölgefäß und den sieben brennenden Lampen dargestellt. Die Lampen werden fortwährend, ohne menschliches Zutun, mit Öl versorgt - so versorgt Christus fortwärend die Gemeinde mit dem Heiligen Geist, ohne menschliches Zutun, und so baut ER sie fortwährend, letztlich unabhängig von Menschen. Die Gemeinde soll durch die Kraft des Heiligen Geistes ein Licht in der Welt sein (Mt.5,14-16), so wie die Lampen leuchteten, durch das goldene Öl befeuert. In Offb.1,12-20 steht eine ähnliche Vision, darin Christus und sieben Leuchter, das sind die sieben Gemeinden (Offb.1,20) (in Asien; Offb.1,4). Das zeigt: je eine Lampe dieser Vision in Sach.4 stellt eine Gemeinde dar. Alle Gemeinden bilden einen Leuchter, eine Einheit, da sie alle aus demselben Ölgefäß mit demselben Öl versorgt werden. Anwendung: Gott baute den zweiten Tempel nicht durch Heere, Menschenkraft, perfekte Technik oder Organisation, sondern durch SEINEN Geist (Sach.4,6), dasselbe gilt heute für die Gemeinde. Gott tut das, obwohl alle Macht und Technik IHM gehört (»Nicht durch Heer [...] spricht der HERR der Heerscharen«; Sach.4,6), also absichtlich. Darum nutzte auch Jesus nicht die beste Technik SEINER Zeit, sondern ging zu Fuß als einfacher Wanderprediger. Gott lässt es also nicht zu, dass Technik zum Wachstum der Gemeinde beiträgt oder fehlende Technik dies behindert, sondern die Kraft der Gemeinde ist allein SEIN Geist (Sach.4,2-3), durch den ER Menschen bekehrt und Christus ähnlicher macht. Was heißt das für Missionare? Für den Bau der Gemeinde ist es irrelevant, wie technisch perfekt unser Dienst ist (Phil.4,11-13). SEIN Geist und nicht technische Optimierung gibt den Segen (1.Kor.3,6-8), unser Dienst soll vom Geist gewirkt sein (1.Kor.3,10.12-15). Technik hat nur ihre ganz selbstverständliche Aufgabe beim Handeln in dieser materiellen Welt, und dazu genügt uns wie auch Christus (z.B. predigen vom Schiff aus: Lk.5,1-3) und Paulus (Phil.4,11-13; z.B. Schiffsreisen: Apg.16,11) die uns verfügbare Technik. Ein Missionar wird nicht nach materiellen Gaben trachten (Phil.4,11-13). Was heißt das für gebende Geschwister? Mission ist unabhängig von technischer Unterstützung (Phil.4,11-13). Aber: wer Missionaren Material und Geld gibt, tut damit einen Dienst in Gottes Reich und wird von Gott belohnt (Phil.4,10.14.17-18). Gott benötigt und benutzt keinen Dienst aus Menschenkraft zum Bau SEINES Reiches (Sach.4,6; Apg.17,25). ER baut SEIN Reich nicht durch Menschen, sondern durch SEINEN Geist (Sach.4,6); dieser wirkt auch durch SEINE Kinder (Apg.1,8; Mt.28,18-20), die ja den Heiligen Geist und Geistesgaben (z.B. Apostelamt, Geben) empfangen haben (1.Kor.12,4-11). So hat Gott SEINE Kinder zu Mitarbeitern gemacht (1.Kor.3,9). Ein Diener Gottes kann selbst niemanden gläubig machen, sondern dieses Gedeihen wirkt der Heilige Geist durch ihn (1.Kor.3,5-7). Lohn (1.Kor.3,8) bekommt der Diener darum nur für solche Arbeit, die der Heilige Geist (durch ihn) getan hat, denn nur dadurch baut Gott SEIN Reich (Sach.4,6; 1.Kor.12,4); alle menschliche Arbeit aber verbrennt (1.Kor.3,15). Deshalb sollen wir auf die Art unserer Arbeit achten (1.Kor.3,10) - wer z.B. aus Selbstliebe handelt, bekommt dafür keinen Lohn (1.Kor.13,1-3). Darum sollen wir im Verborgenen geben, sonst ist unser Lohn dahin (Mt.6,2-4). Das ist auch anzuwenden bei Gaben für Missionare!
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